Unterhaltsam ohne großen Erkenntnisgewinn
Diogenes, 288 Seiten, 2018
Inhalt:
„Sie heißen Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Sie kennen sich, weil das Schicksal ihre Lebenslinien überkreuzte. Als Kinder und Jugendliche erlebten sie den Fall der Mauer, und wo vorher Grenzen und Beschränkungen waren, ist nun die Freiheit. Doch Freiheit, müssen sie erkennen, ist nur eine andere Form von Zwang: der Zwang zu wählen. Fünf Frauen, die das Leben aus dem Vollen schöpfen. Fünf Frauen, die das Leben beugt, aber keinesfalls bricht."
Aufgrund dieses Klappentextes und der überaus positiven Rezensionen des Buches „Liebe im Ernstfall“ von Daniela Krien erwarteten wir ein Buch voller „Authentizität und Anschlussfähigkeit... ein gelungenes Zeugnis über die derzeitige Mentalität von selbstständigen Frauen im Osten“. Das jedenfalls verspricht uns der Perlentaucher.
Bewertung
Gefunden haben wir ein Buch, das wir in Summe zwar leichtgängig, aber ohne großen Erkenntnisgewinn gelesen haben. Die porträtierten Frauen entwickeln sich in ihren jeweiligen Krisen nicht wirklich weiter, die fünf Geschichten der Protagonistinnen überlappen sich zwar in wenigen Momenten, haben aber inhaltlich keinerlei Bezug zueinander. Die Lebensentwürfe aller Frauen beinhalten Kinder und Mann zum Glücklich sein – all das fanden wir eher befremdlich.
Das unschöne Prädikat „Brigitte-Literatur“ fiel bei uns in der Diskussion wiederholt. Nichtsdestotrotz beinhaltet diese Prädikat eben auch, dass Stil und Sprache angenehm unprätentiös sind und das Buch einigermaßen unterhaltsam und leicht zu lesen ist. Und so kamen wir in Summe auch auf eine freundlich-indifferente 3,1 als Gesamtnote. (AW)