Leicht lesbare Lektüre zwischen Wahrheit und Illusion Luchterhand, 2015, 349 Seiten
Als Martin Strauss von seinem Arzt erfährt, dass er an Konfabulation, einer unheilbaren und fortschreitenden Erinnerungsstörung, leidet, will er unbedingt seine Erinnerungen an sein Leben an der Seite des Magiers und Entfesselungskünstlers Houdini rekapitulieren. Martin Strauss hat Houdinis Aufstieg und Fall begleitet, glaubt er zumindest. Er hat ihn schließlich sogar getötet, glaubt er zumindest. Doch was ist wahr an Strauss´ Erinnerung, und was ist Illusion?
Stil und Sprache:
Steven Galloway hat sich bei seiner Erzählung sehr eng an die über Houdini bekannte Fachliteratur gehalten. So lesen sich auch Strauss´ Erinnerungen über oder aus dem Leben Houdinis wie eine Biographie oder ein Sachbuch und sind in einem sehr nüchternen, fast schon hölzernen Stil geschrieben. Die Ausschmückungen der bekannten Houdini Abenteuer sind teilweise sehr in die Länge gezogen. Über den Magier oder den Menschen Houdini erfährt man nichts Neues.
Um so lebhafter und unterhaltsamer sind Strauss´ Erinnerungen an sein eigenes Leben dargestellt. Auch der Erzählstrang, in dem er die Diagnose Konfabulatur erhält und beschließt, seine Erinnerungen umgehend noch einmal zu erzählen, ist einfühlend, einfallsreich und mit sehr feinem Humor geschrieben.
Bewertung:
In unserem Literaturkreis reichten die Meinungen von langweilig bis spannend. Als teilweise anstrengend wurden die Sprünge zwischen den drei Erzählsträngen empfunden. Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 2,9 ist Der Illusionist eine unterhaltsame Lektüre, ohne sich durch besondere Magie von anderen Büchern abzuheben. ()