Berührend, melancholisch, schön
Deutscher Taschenbuch Verlag 2013, 352 Seiten
William Stoner ist der einzige Sohn eines armen Farmerehepaars. Anfang des 20ten Jahrhunderts wird er zum Studium der Landwirtschaft auf eine Universität geschickt und entdeckt dort seine Liebe zur englischen Literatur. Es wechselt das Studienfach, studiert und promoviert über Englische Literatur und wird schließlich sogar Dozent für englische Literatur an dieser Universität. Seinen Eltern wird er fremd. Auch hat er nur wenige Freunde an der Universität. Er geht eine unglückliche Ehe ein, auch hier findet er keine Heimat. Ohne Hilfe seiner Frau zieht er die gemeinsame Tochter groß, aber auch sie entfremdet sich von ihm.
Dieses ruhige akademische Leben mit vielen Mühsalen wird wunderschön beschrieben. Die Geschichte berührt und ist doch kein bisschen kitschig dabei. Es ist ein schönes und melancholisches Buch über das Leben und dessen kleine Siege und großen Niederlagen.
Der Roman des amerikanischen Autors John Williams erschien bereits 1965, fand aber trotz guter Besprechung keine Leserschaft. Erst nach seiner Neuausgabe 2006 wurde der Roman von der internationalen Kritik wahrgenommen. Seitdem entwickelt er sich zu einem Publikumserfolg. (aw)