Spannend, aktuell, intelligent
Schöffling und Co. Verlag, 600 Seiten, 2004
Der Roman von Juli Zeh erzählt die Geschichte von Ada, Alev und dem Deutschlehrer Smutek. Ada, 14 Jahre alt, gilt als hochbegabt und schwer erziehbar und kommt neu auf das Bonner Ernst-Bloch-Gymnasium. Sie hält Sinnsuche für ein Abfallprodukt menschlicher Denkfähigkeit und schwankt zwischen Gleich-Gültigkeit und dem Suchen nach Werten hin und her. Das ändert sich, als Alev in ihre Klasse kommt.
Der Halbägypter und Viertel-Franzose ist mit einer körperlichen Ausstrahlung ausgestattet, die alle Mädchen in der Klasse fasziniert. Auch für ihn gibt es keine Werte mehr, und aus dieser Langeweile heraus, und mit der Gewissheit in Ada eine Verbündete zu haben, inszeniert er ein Spiel. Herhalten muss dafür der Deutschlehrer Smutek.
Immer mehr taucht Ada in sein Leben ein, wird verführt und von Alev, der dem Akt als Fotograf beiwohnt, erpresst.
Reich an Metaphern und Sinnbildern ist der Roman von der ersten bis zur letzten Seite gut geschrieben, die Figuren glaubhaft ausgearbeitet. Die Aktualität des Themas wird durch den inzwischen erschienenen Kinofilm unterstrichen. (br)