Melancholische Erzählungen über ein Leben in der Fremde
Hanser, 2015, 320 Seiten
Molly Antopols Kurzgeschichten handeln von Amerikanern, die es doch nicht sind. Weil sie in New York leben oder in Los Angeles, mit ihren Gedanken aber immer noch in der alten Heimat sind.
Dabei geht es weniger um spektakuläre Begebenheiten als vielmehr um das tägliche Leben und Ringen um Glück vor dem Hintergrund schicksalhafter Ereignisse - wie etwa bei zwei jüdischen Brüdern im Krieg oder einem tschechischen Dissidenten in den USA.
Die US-Autorin mit osteuropäischen Wurzeln erzählt diese Geschichten aus der Ich-Perspektive, in einer klaren Sprache, ohne Wertung, aber mit viel Mitgefühl, und erzeugt so eine sehr melancholische Atmosphäre. In der Reihe der Bücher zum Thema „Neue Heimat in der Fremde finden“ hat dieses Buch einen der vorderen Plätze verdient. 4 Punkte. (ut)