Spannend, sozialkritisch, aktuell
Carl Hanser Verlag, 2006, 394 Seiten
Zwei Sonderlinge, der eine Hochstapler, die andere taub, aber nicht stumm, sind die Protagonisten dieses Romans. Die Geschichten von Peck und Dana werden von einem der großen amerikanischen Erzähler der Gegenwart, T. C. Boyle parallel zueinander erzählt. Verbindendes Element ist ein Verbrechen, das im digitalen Zeitalter neue Dimensionen angenommen hat: Identitätsdiebstahl.
Dana ist Pecks Opfer, das sich nicht auf die Polizei verlässt, sondern Peck auf der Jagd nach Selbstjustiz quer durch die Vereinigten Staaten verfolgt. Computerspiel-Entwickler Bridger versucht – manchmal erfolglos - Danas „Sprache“ an die Außenwelt zu übersetzen.
Der Kampf mit Danas Behinderung und die Suche nach einer gemeinsamen Sprache werden auf der Suche nach dem Betrüger zur Feuerprobe für ihre Liebe. Aber auch Peck ist nicht als Hochstapler geboren worden. Sein differenziertes Psychogramm überzeugt.
„Talk, Talk“ ist Sozialkritik, Charakterstudie und Roadmovie in einem Roman für diejenigen, die Spannung auf hohem Niveau schätzen. (AZ)