Sprachgewaltig, fesselnd, überraschend & fantastisch
Rowohlt Verlag, 2011, 480 Seiten
Agentenroman, Satire, Liebesgeschichte – „Sand“ hat von allem etwas und zieht den Leser in seinen Bann. Wolfgang Herrndorf, einst Maler, malt nun mit seiner Sprache Bilder einer nordafrikanischen Stadt und der sich zufällig dort abspielenden Ereignisse, und zwar so atmosphärisch und realistisch, dass man wie in einem Film gefangen ist.
In einer Hippie-Kommune werden 1972 vier Menschen ermordet, ein Geldkoffer verschwindet, und ein unterbelichteter Kommissar versucht sich an der Aufklärung des Falles. Mit von der Partie sind auch ein verwirrter Atomspion, eiskalte arabische Killer, eine platinblonde Amerikanerin, und ein Mann ohne Gedächtnis, der von allen gejagt wird.
Sprachgewaltig, unterhaltsam, fantastisch und realistisch, brutal und böse. Diese grandiose Mischung habe ich zuletzt vor zehn Jahren bei Bodo Kirchhoff und seinem „Schundroman“ gefunden. 2012 hat Herrndorf für „Sand“ den Preis der Leipziger Buchmesse bekommen.
Zu Recht. (ut)