Chinas Wandel, ironisch, aktuell
S. Fischer Verlag, 2012, 336 Seiten
Yu Hua ist einer der bekanntesten Schriftsteller Chinas. Seine Essaysammlung China in zehn Wörtern durfte jedoch in China nicht erscheinen.
In dieser Sammlung finden sich zehn Notizen, die jeweils mit einem einzigen Wort wie Schreiben, Volk, Graswurzel überschrieben sind und unter dem Aspekt dieses Worts den Wandel Chinas von der Kulturrevolution bis heute darstellen.
Im Kapitel Lesen z.B. schildert Yu die Nöte der Leser während der Kulturrevolution, da außer den Werken Maos so gut wie jede Literatur verboten war und welche Szenen sich ereigneten, als mit dem Beginn der Reformpolitik internationale Literatur nach China zurückkehrte.
Mit ironischem Unterton und teilweise aus der Sicht des Kindes, das er selbst damals war, beschreibt Hua eindringlich an alltäglichen Begebenheiten die massiven Veränderungen und Umwälzungen, die China in den letzten vierzig Jahren durchlaufen hat, aber auch die Konstanten der chinesischen Gesellschaft. (ka)