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Buchkritik

Colum McCann: "Die große Welt“

Unsere Meinung zu „Die große Welt“ von Colum Mc Cann: Literarisch, gut lesbar, stimmig.

Rowohlt, 2009, 537 Seiten


  • Die Story: An einem Tag des Jahrs 1974 laufen die Geschichten der zentralen Figuren des Romans zusammen. Es ist der Tag, an dem der Drahtseilartist Philippe Petit den Abgrund zwischen den Türmen des World Trade Center auf dem Seil überquert. Rund um diese reale Begebenheit knüpft der irische Schriftsteller Column Mc Cann die fiktiven Lebensgeschichten seiner zehn Figuren – quer durch alle Gesellschaftsschichten und die amerikanische Geschichte vom Vietnamkrieg bis zum 11. September. 10 Leben, jedes auf seine Weise absturzgefährdet. Etwa in Corrigan, dem aufopferungsvollen Iren, der sein Leben den Straßenhuren in der Bronx widmet. Die Story der schwarzen College-Absolventin Gloria, deren Söhne im Vietnamkrieg umgekommen sind. Oder der Prostituierten Tillie, die schon mit 38 Großmutter ist, und ihrer schönen Tochter Jazzlyn.

  • Stil & Sprache: In Büchern wie „Der Tänzer“ oder „Zoli“ schreibt Column Mc Cann emotional, leidenschaftlich. „Die große Welt“ dagegen ist gefällig, harmonisch, in ruhigem Stil geschrieben und damit angenehm zu lesen, aber eben auch weniger mitreißend als die früheren Bücher.

  • Plot & Dramaturgie: Rund um das Thema Absturz ist es Mc Cann geschickt gelungen, die historischen Details und das mosaikhafte Verweben der Lebensstränge dem Leser glaubhaft nahezubringen. So baut sich auch die Spannung im Verlauf der Geschichte(n) immer weiter auf.

  • Gesamtbewertung: Wir haben das Buch unisono gern gelesen und – schwanken in der Bewertung (bei 1 bis 5 Sternen) zwischen 3 und 4 Sternen. ()
 

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