Israel im Jahr 2024. In einem aussterbenden Land, das auf die Größe von Tel Aviv geschrumpft ist und in dem nur noch die Alten und Kranken zurückgeblieben sind, lebt Bram, Kind eines Nobelpreisträgers und früherer Nahost-Friedenforscher. Er unterstützt Eltern dabei, ihre verlorenen Kindern wieder zu finden. Bram selbst und sein erfolgreiches Familien- und Karriereleben sind zerbrochen, als 20 Jahre zuvor sein Sohn verschwand.
Die Frage nach dem richtigen politischen Weg
„Recht auf Rückkehr" plädiert für Härte, kritisiert die jüdische Milde gegenüber dem Feind. Bram, sein Sohn, der befreundete Politiker, der Staat Israel – sie alle haben 2024 die Schlacht gegen den Islamismus verloren. Das jüngste ist damit auch das bislang politischste Buch des jüdischen Autors, dessen extreme These beunruhigt, nachdenklich macht und die eigene bisherige Position hinterfragt.
Die Bewertung
Leon de Winter polarisiert: Die Meinungen für „Recht auf Rückkehr“ reichen von „konnte ich nicht fertig lesen“ bis zu „habe ich begeistert zweimal verschlungen“. Die einen geben 2 Punkte (1 = schlecht), die anderen 4 plus (5 = sehr gut). Schwierig bis abschreckend, so die Kritik, die vielen Vor- und Rückblenden. Auch die Bilderbuchehe des jungen Brams mit der schönen isrealischen Ärztin am Anfang des Buches wurde als holzschnittartig empfunden.
Unisono begeistert dagegen die Sprache dieser Nahost- und Familiengeschichte. Insbesondere die düsteren Zukunftspassagen in einem zum totalen Überwachungsstaat aufgerüsteten Israel sind beklemmend gut geschildert und kreisen um die eigentliche große Frage dieses Buches: Wie kann sich Israel inmitten der umgebenden feindlichen arabischen Staaten eine Zukunft sichern? (ut)