Geographisch literarisches Neuland, thematisch hochaktuell
366 Seiten, C.H. Beck Verlag 2015
Nadifa Mohamed erzählt in Black Mamba Boy das an das Leben ihres Vaters angelehnte Schicksal des somalischen Waisen Jama. Dessen Odysee führt in zwischen 1935 und 1947 durch einen vom Kolonialkrieg gebeutelten afrikanischen Kontinent bis hin nach Europa.
Handlung:
Jama, der früh seine Mutter verliert, wächst im Jemen ohne gesellschaftlichen Halt als Straßenjunge aus. Die Suche nach seinem Vater, der die Familie verlassen hat und im Sudan arbeiten soll, wird für Jahre zu seinem großen, unerfüllten Ziel.
Jama verpflichtet sich als Söldner bei der italienischen Besatzungsarmee. Nach dem willkürlichen Massaker seines Freundes durch einen italienischen Soldaten flieht Jama vor der Rohheit der Kolonialherren weiter nach Ägypten. Dank der Hilfe eines Mannes aus seinem Klan kann er als Seemann auf einem englischen Schiff heuern und reist bis nach Europa, während seine Frau in Äthiopien auf ihn wartet.
Bewertung
In unserem Club erzielte das Buch mit Gesamtnote 3 eine durchschnittliche Bewertung. Die Handlung und vor allem die unbekannten Teile von Afrika, in denen die Geschichte spielt, fanden die meisten von uns interessant.
Aber die Übersetzung samt ihrer überladenen Sprache stieß auf Kritik. Als Debutroman fanden wir dieses Buch dennoch bemerkenswert und das Thema der Flucht sehr aktuell.
(ba)